theater nar zeigt
„die stimme der stille”
Am 14. November 2006 fand die Premiere von „Die Stimme der Stille” im Rahmen des Diyalog Theaterfestes im Ballhaus Berlin statt.
In dem Stück „Die Stimme der Stille” wird das Leben von Frauen im Exil und Emigration thematisiert. Das in deutscher Sprache bearbeitete Stück der Regisseurin und Theaterautorin Niloofar Beyzaie , entstand zunächst aus einer sehr intensiven Improvisationsphase, in der die Schauspielerinnen in szenischen Bildern und Monologen ihre persönlichen Erfahrungen und Lebensgeschichten einbrachten.
Die Ankunft von Exilanten und Emigranten ist nur ein Aspekt der langen Folge von Erlebnissen rund um das Fortgehen und wirkliche Ankommen in Deutschland. Der nüchtern gesehen in einzelne Phasen zu unterscheidende Prozess vom Anstoß zur Neuerung über die Entscheidung, das Durchführen und schließlich das Ankommen und eventuell die neue Verwurzelung ist für jeden Einzelnen geprägt von Ängsten, Konflikten, Sprachlosigkeit, Unsicherheit, Identitätskrise aber auch von Vorfreude, Entschlossenheit, Kampf- und Erneuerungsbereitschaft. In „Die Stimme der Stille” werden diese Vorgänge miteinander verwoben und dadurch der Aspekt des „Fremdseins” aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. So entsteht eine Darstellung, die Klischees und Pauschalisierungen entlarvt.
Die Stimme der Stille schafft es auf neue Möglichkeiten des Miteinanders aufmerksam zu machen, in 15 Collagen mittels abstrakter und verfremdeter Bilder, Monologe, Zitate und Lieder.
Die Theaterautorin und Regisseurin Niloofar Beyzaie, die in Frankfurt lebt und dort die freie Theatergruppe „Daritsche” leitet, folgt zum zweiten Mal der Einladung nach Berlin zu kommen und für das Theater NAR „Die Stimme der Stille” zu inszenieren. Im Jahr 2000 hat Beyzaie das Theaterstück „Die blauen Träume der grauen Frauen” im Auftrag NARs inszeniert und mit Erfolg im Rahmen des Diyalog Festes aufgeführt.
Das Theater NAR wurde 1999 in Berlin unter der Leitung der deutsch-iranischen Regisseurin und Theaterpädagogin, Mithra Zahedi, gegründet. Die Konzeption dieses Theaters basiert auf Mehrsprachigkeit und Multinationalität. NAR versucht die Konflikte und Gemeinsamkeiten der Menschen unterschiedlicher Herkunft in Deutschland zu untersuchen.